„Ich sehe was, was du nicht siehst“: Bildgenerierende KI im Deutschunterricht.

Prof. Dr. Ulrike Preußer & Dr. Jan-Niklas Meier

KI-Bild-Generatoren, wie zum Beispiel Midjourney, Dall.e oder Stable Diffusion, ermöglichen es Nutzer*innen, visuelle Kunstwerke mittels einer textbasierten Bildbeschreibung (z.B. Farben, Objekte, Stimmungen, Kunststil) zu erschaffen. Diese sogenannten prompts werden von der KI nach Eingabe interpretiert, was zu überraschenden oder irritierenden Ergebnissen führen kann. Hieraus ergeben sich Potenziale zur Förderung einer visual literacy, die insbesondere auf die rekursiven Prozesse des Bild- und Textverstehens gerichtet ist.

Im Workshop wollen wir uns mit der Transformation literarischer Texte in fiktionale KI-Bildwelten beschäftigen. Neben einer Einführung in die Praktik des prompt engineering werden verschiedene Möglichkeiten der Integration des literarischen Textes und seiner Bestandteile erprobt, um anschließend Potenziale für eine (literarisch-)ästhetische Erfahrungsbildung zu diskutieren. Leitend werden dabei die Fragestellungen sein: Können Texteingabe, damit verbundene Vorstellungsbildung und generiertes Bild einander angenähert werden im Sinne einer Umwandlung von images in pictures? Oder ist das vielleicht gar nicht wünschenswert? Und: Welche Konsequenzen hat die künstliche Bilderzeugung für unser Bildverständnis?