Ricarda Dreier & Lars Zumbansen
(Institut für zeitgemäße Prüfungskultur)
Traditionelle Prüfungssettings in Schule sind in ihren Aufgabenformaten und Rahmenbedingungen nicht nur wenig lernförderlich, sondern auch eher kreativitätshemmend. Wenn die Reproduktion deklarativen Wissens oder die Beantwortung geschlossener und damit leicht überprüf- bzw. korrigierbarer Leistungsaufgaben dominiert, ebenso wie das Primat schriftlicher Monokultur, die Sanktionierung von Hilfsmitteln oder eine enge zeitliche Taktung, so kann sich ein selbstbestimmtes und schöpferisches Ausdruckshandeln in Prüfungssituationen nur schwerlich entfalten.
Nach einer konkretisierenden Definition von kreativem (Leistungs-)Handeln im Anschluss an Stalders für die Kultur der Digitalität paradigmatischen Kategorien der „Referenzialität” und „Gemeinschaftlichkeit” möchten wir in unserer Session kreativtätsförderliche Beispiele einer zeitgemäßen Prüfungskultur aus den Fächern Deutsch und Kunst vorstellen und diskutieren.
Zur Diskussion möchten wir in diesem Kontext auch die Frage nach der Bewertbarkeit und Vergleichbarkeit individuell oder kollaborativ entstandener Lernprodukte stellen. Wie können insbesondere Formen einer prozessbezogenen Leistungsbewertung kreative Entwicklungswege von Schüler:innen reflexiv begleiten und unterstützen?